Projektbericht 2017

Teil1 - Bau einer Grundschule in MALAI

Unser Hauptprojekt im Jahr 2017 war der Bau einer Schule (primary school) und eines zugehörigen Trinkwasserbrunnens im Dorf  MALAI. Bereits 2016 waren wir in diesem Gebiet des „Rombe Swamp“ tätig gewesen und haben im Dorf MAPILA die Gesundheitsstation (community health post) gebaut. Beide Projekte waren von einer Bewohnerin aus Köln großzügig finanziert worden.

 

Mit dem Bau von weiteren Brunnen im „Rombe Swamp“ in den abgelegenen Dörfern MANANGBE, MADIK und MATONKO und außerhalb von unserem Projektgebiet LOKOMASSAMA in dem bevölkerungsreichen MAHERA nahe dem Internationalen Flughafen LUNGI, haben wir im Rahmen unserer Projektarbeit  einen weiteren wichtigen Beitrag zur Versorgung der Bevölkerung mit „safe drinking water“ geleistet.

Vor vielen Jahren war die Schule in MALAI von den Bewohnern der umliegenden Dörfer mit einfachen Mitteln aus Lehm gebaut worden. Intensive Regenzeiten haben dann den Verfall beschleunigt.


Schulkinder in einem der bisherigen „Klassenräume“ auf primitiven „Schulmöbeln“. Auf die Frage, ob sie sich auf die neue Schule freuen, lachen sie begeistert in die Kamera.

Anfang Februar 2017 sind wir mit unserem Bautrupp in MALAI angerückt. Frauen begrüßen uns freudig mit Tanz und Gesang. Die Männer aus den umliegenden Dörfern haben bereits Tage vorher damit begonnen, eine große Fläche für die neue Schule freizuräumen.

Zu Beginn haben wir die Fundamente des zukünftigen Schulgebäudes in Richtung Osten zur aufgehenden Sonne festgelegt und vermessen. In kurzer Zeit haben unsere Arbeiter die Gräben für die Fundamente ausgehoben.


Gleichzeitig werden auch die ersten Fundamentsteine mit Sand hergestellt, der per LKW von der Atlantikküste herantransportiert wurde. Frauen holen Wasser aus den offenen Wasserlöchern im Sumpf, das bisher von allen auch als „Trinkwasser“ genutzt wird.

Mit unserem Anhänger transportieren wir die Feldsteine, die von Schulkindern im Busch gesammelt wurden, zur Baustelle.

In Handarbeit werden die Fundamentsteine hergestellt und zur Aushärtung gelagert.


Zügig werden die Fundamente gemauert und bald ist auch der Grundriss der neuen Schule, bestehend aus 4 Klassenräumen und einem Lehrerzimmer, in der Gebäudemitte zu erkennen. 


Unser Sanitäter (health worker) ALIE (li.) wird immer wieder bei Verletzungen von unseren Arbeitern und auch von Dorfbewohnern tätig.

Die Bodenflächen werden mit einer ersten Mörtelschicht befestigt. Im Hintergrund sind bereits die nächsten Mauersteine gelagert.


Die Gebäudemauern werden hochgezogen.


Zement und Eisenstangen wurden per LKW, zentral zu unserem Lager im Basisort PETIFU JUNCTION geliefert. In Etappen werden diese Baumaterialien nun mit Anhänger zur Baustelle in MALAI transportiert.

Auf der Gebäudevorderseite sind die Betonpfeiler und die Stürze für Fenster und Türen bereits hergestellt. Die Verschalungen für die Beton-Querträger der überdachten Eingangsveranda sind in Arbeit.

Wir haben einen Holzhändler unter Vertrag genommen, der im Busch aus den soeben gefällten Bäumen die Balken und Bretter für die Dachkonstruktion zuschneidet.


Balken und Bretter wurden eingehend mit Holzschutzfarbe gegen Termitenfraß behandelt. Unsere Dachdecker und Schreiner bauen sie nun in die Dachkonstruktion ein.

Die ersten beschichteten Dachbleche werden befestigt. Erste kurze Regenfälle haben bereits eingesetzt und kündigen die baldige Regenzeit an.


Unsere Maurer können nun mit dem Verputzen der Innenwände beginnen. Die Schutzanzüge stammen noch von der EBOLA-Krise 2015 als auch unsere Arbeiter in Hilfsmaßnahmen eingebunden waren.

Fenstergitter und Türen sind eingesetzt und werden jetzt sauber eingeputzt.


Die letzten Putzarbeiten an den Außenwänden werden durchgeführt.

Schließlich werden noch die Regenkanäle rund um das Gebäude gebaut und im Hintergrund die letzten Arbeiten an der Schultoilette durchgeführt.

Unsere Schreiner bereiten die Bretter zum Zusammenbau der neuen Schulmöbel für alle 4 Klassenräume vor.    


Wir haben in MALAI auch einen Trinkwasserbrunnen gebaut. Der wird sowohl von den Dorfbewohnern als auch von den Schulkindern genutzt.

Die Bauarbeiten sind abgeschlossen. Schulkinder und Lehrer testen die neuen Schulmöbel in einem der hellen und gut durchlüfteten Klassenräume.

Auch einige Eltern – die meisten haben nie eine Schule besucht – versammeln sich im Klassenraum und werden nun aufgefordert ihre Kinder regelmäßig zur Schule zu schicken.


Bevor wir MALAI am 14.4.2017 verlassen, stellen sich Schulkinder und die es noch werden wollen mit den Lehrern zu einem Abschiedsfoto auf.

 

Gerne sind wir der Bitte nachgekommen, für die Grundschule (primary school) auf dem Gelände der New Apostolic Church in MAHERA einen Trinkwasserbrunnen zu bauen. Der Bau der Schule war seinerzeit von der Jörg Wolff Stiftung aus Stuttgart finanziert worden. Die Stiftung hatte auch die Projektarbeit des HfL bereits vor Jahren großzügig unterstützt. Den Brunnen haben wir am 19.3.2017 zur Nutzung übergeben.


Teil2 - Bau des Trinkwasserbrunnens in MATONKO

Das Dorf MATONKO liegt am Ende einer Landzunge, die in ein umfangreiches Sumpfgebiet ragt. Eine befestigte Laterith-Piste endet hier im Dorf. Mit Booten werden von hier aus Menschen und oft auch Motorräder über enge Kanäle zu entfernteren Dörfern gebracht.

Bisher holen die Dorfbewohner von MATONKO aus solchen offenen Wasserlöchern auch ihr Trinkwasser.


Der Standort für den zu bauenden Brunnen in MATONKO wird markiert.

Kurz darauf wird mit den Schachtarbeiten begonnen. Mühsam graben sich die Brunnenbauer durch festen Laterithboden nach unten. Das gelockerte Erdreich wird dann mit Seil in Plastikbehältern nach oben geschafft.


Mit mehreren Transporten bringen wir Zement, Sand und Schotter zur Herstellung der Betonringe in das Dorf.

Den aus 2 Hälften bestehenden massiven Brunnendeckel haben wir in unserem Basisort hergestellt und nach MATONKO transportiert. Mit vereinten Kräften werden die schweren Teile abgeladen.


Für die Kinder des Dorfes sind unsere Brunnenbau-Aktivitäten stets eine willkommene Abwechslung.

Nachdem das Grundwasser erreicht ist, werden die ersten Betonringe mit Kettenzug und speziellen Vorrichtungen in den Schacht abgelassen.


Um später auch während der gesamten Trockenzeit Grundwasser mit der Handpumpe fördern zu können, muss der Brunnenschacht möglichst tief gegraben werden. Damit die Brunnenbauer überhaupt graben können, wird das Grundwasser mit einer elektrischen Tauchpumpe abgepumpt. Dann steigt einer der Brunnenbauer runter in den Schacht und gräbt weiter. Dieser Vorgang – tiefer graben und abpumpen – wird mehrere Male wiederholt bis die endgültige Schachttiefe erreicht ist. 

Die Kinder des Dorfes freuen sich über die erfrischende Dusche.

Mit jedem hochgezogenen Behälter voll Schlamm sind die Betonringe weiter nach unten gesackt. Am Ende wird dann der letzte Betonring aufgesetzt und die Leerräume werden mit Erdreich aufgefüllt.


Die „Brunnenschürze“ ist betoniert und der Brunnendeckel ist aufgelegt.

Am 14.4.2017 baut der HfL-Pumpenmechaniker die Handpumpe ein.


Unter reger Teilnahme der Dorfbewohner pumpt der „chief“ das erste saubere und kühle Trinkwasser („safe drinking water“) aus dem 8 m tiefen Brunnen.